Tuesday, September 06, 2005

Die ersten 3 Tage...

So, nun habe ich also die ersten Tage hinter mich gebracht und irgendwie ist alles noch neu und spannend...
Aber ich beginne mal von vorn:Am 1. Tag wurden uns unsere Ausbildungsleiter, die Mitarbeiter der Referendariatsabteilung und sonst wichtige Personen vorgestellt.Zudem bekamen wir einen ganzen Stapel an Unterlagen - angefangen vom Terminplan, über Ausbildungspläne (was lernt man in den einzelnen Stationen), bis hin zu Urlaubsansprüchen, Folgen bei Krankheit etc.Nachdem der organisatorische Teil beendet war, fand eine Führung durch das Landgericht statt, wobei uns unter anderem ein Einblick in die "Räumlichkeiten" der Untersuchungshaft und der JVA gewährt wurde (war wirklich interessant - wann hat man schonmal die Möglichkeit eine Zelle von Innen zu sehen:-).
Am 2. Tag ging es dann los mit der Arbeitsgmeinschaft (AG). Wir sind eine Gruppe von 20 Leuten - also wieder eine Atmosphäre wie zu Schulzeiten und nach 4-5 Jahren Studium wieder ganz ungewohnt.Wie es aussieht haben wir mit unserem AG-Leiter (Richter am Amtsgericht im hiesigen Bezirk) großes Glück gehabt: Er ist engagiert und man hat wirklich den Eindruck, dass er uns was beibringen will. Im Vergleich zu manchen Geschichten, die ich schon über AG-Leiter gehört habe, haben wir absolut keinen Grund zu meckern.Im Einführungslehrgang (also im 1. Monat des Referendariats) haben wir insgesamt 13 AG Termine (also ca. 3x die Woche) - also kann man eigentlich schon sagen, dass es langsam los geht und man sich langsam aber sicher wieder an das frühe Aufstehen und (leider auch) Lernen gewöhnen kann/muss.
Die AG fängt immer um 8:00 an und geht bis ca. 12:15 mit einer kleinen Pause zwischen diesen 4 Stunden.Was haben wir bis jetzt in der AG gemacht? Nachdem am 1. Tag zunächst das obligatorische Kennenlernen auf dem Programm stand, und auf die Möglichkeit einer AG-Fahrt (dafür kriegt die AG dann Sonderurlaub von 5 Tagen) hingewiesen wurde, haben wir angefangen zu lernen wie man ein Urteil schreibt bzw. welche Schritte einem Urteil vorangehen (Stichwörter: Aktenauszug, Arbeit am Sachverhalt, Schlüssigkeitsprüfung etc.).
Hausaufgaben kriegen wir auch auf - meist geht es dabei darum, dass was man in der AG durchgenommen hat nochmal zu vertiefen, so dass man selbst schauen kann, ob man auch alles verstanden hat. So wie ich es von Freunden und Bekannten bis jetzt mitgekriegt habe, ist es jedoch nicht in jeder AG üblich - hängt halt alles vom AG-Leiter ab. Klar kann man sich sicherlich schöneres vorstellen als nachmittags noch an den Hausaufgaben zu sitzen, aber zum einen hilft es uns zu überprüfen, ob wir alles verstanden haben und zum anderen halten sich die Aufgaben in Grenzen, so dass man sicherlich nicht mehr als 1 - 1 1/2 Stunden dafür braucht!
Genauso verhält es sich auch mit den KLausuren, die wir in der AG schreiben. In unserer AG werden 3 KLausuren in den ersten 5 Monaten geschrieben - in anderen Bundesländern werden aber auch mehr bzw. weniger geschrieben! Die Klausuren werden korrigiert, benotet und fließen dann ins Stationszeugnis ein!
Soviel erstmal zu den ersten 3 Tagen. Jetzt muss ich mich aber an meine heutige AG-Hausaufgabe setzen :-)